Theatergemeinde BONN

Symbolismus – eine neue Dimensionierung der Oper

Klaviermusik
Foto: pixabay / stevepb
Klaviermusik
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Vortragsreihe zu “Die Frau ohne Schatten” ( Premiere: 16. November 2025)
Seminar - Dr. Benedikt Holtbernd

Bedeutend und doch zwecklos, weil zu kompliziert. So ließen sich auch die bemühtesten Versuche, dieser Oper ‚Herr zu werden‘, beschreiben. Doch geht es im eigentlichen, ursprünglichen Sinn von Musiktheater darum, etwas zu verstehen? Ist nicht Oper ihrem Wesen nach Kultus, den man über sich ergehen lassen darf, ohne im logischen Verständnis alle Zusammenhänge erklären zu können?

Hofmannsthal und Richard Strauss schrieben in der Anlage des Stückes ein Märchen, das in seiner Grundstruktur von Zauber, von der Verwischung der realen und fantasierten Wirklichkeit geprägt ist. Kinder sind von den einzelnen irrealen Phänomenen der Fantasiewelt fasziniert, ohne sich die genauen Umstände erklären zu können und sie auch gar nicht rational erfassen wollen. Wenn Richard Strauss und Hugo von Hofmannsthal von 1911 bis 1919 über die gesamte Zeit des 1. Weltkriegs hinweg an der Oper arbeiten, flechten sie aus dem Unverständnis über die Welt ein verzauberndes Netz, das das Publikum tief in die Kraft der Musik eintauchen lässt, ohne die sprachliche Kunstfertigkeit dem Rationalen preiszugeben.

Erleben statt verstehen und vom Numinosen erfüllt das Theater verlassen zu können – diese Zukunft des Theaters haben Hofmannsthal und Strauss geschaffen.

Die Themen der Sitzungen sind:
1. Ein Märchen für Erwachsene
2. Kann denn Mythos Sünde sein?
3. Absurditäten durch Oper möglich
4. Wirre Langatmigkeit als Nerv einer zerstörten Gesellschaft
5. Textverständlichkeit – eine Hörgewohnheit oder eine Unverschämtheit des Komponisten?
6. Der Kosmos des Orchesters als Rausch einer aufblitzenden Klarheit des transzendenten Gedankens

Der Referent:
Dr. Benedikt Holtbernd studierte Musikwissenschaft und Germanistik an der Ruhr-Universität Bochum und promovierte über "Die dramaturgischen Funktionen der Musik in den Schauspielen Goethes". Gleichzeitig studierte er Gesang. Er war Dramaturg, Pressesprecher, Künstlerischer Betriebsdirektor und Operndirektor an verschiedenen Theatern von der Deutschen Oper am Rhein Düsseldorf Duisburg, über das Stadttheater Bern, die Vereinigten Städtischen Bühnen Krefeld und Mönchengladbach bis hin zur Sächsischen Staatsoper Dresden, Semperoper. In Bonn war er Künstlerischer Geschäftsführer des Deutschen Musikrates. Er ist als Musikmanager international tätig.

Termine: 14., 21., 28. Oktober sowie 4., 11., 18. November 2025
Seminarzeiten: Di., 16 Uhr bis 17.30 Uhr

Ort: Haus der Theatergemeinde, Bonner Talweg 10, Bonn
Preis: 78,- (Gäste: 88,-)

Auch Gäste bzw. "Nicht-Mitglieder" der Theatergemeinde BONN sind zu dieser Veranstaltung herzlich willkommen. Bitte melden Sie sich per Mail (info@tg-bonn.de) oder Briefpost an, mit Angabe Ihrer Postanschrift.

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Letzte Aktualisierung: 27.10.2025 21:01 Uhr     © 2025 Theatergemeinde BONN | Bonner Talweg 10 | 53113 Bonn